m letzten Beitrag hast du erfahren, wie man sinnvolle Trainingsziele im Hundesport formuliert. Jetzt geht es darum, diese Ziele Schritt für Schritt umzusetzen – mit einem klaren Wochenplan, der vor allem für deinen Hund und dich alltagstauglich ist.

Ein durchdachter Trainingsplan hilft dir dabei, deinen Hund kontinuierlich zu fördern, ohne ihn oder dich zu überfordern. Und das Beste: Ein guter Plan macht Training nicht starr – sondern effizient und flexibel.

Warum ein Wochenplan sinnvoll ist

Du kennst das bestimmt: Man nimmt sich vor, „diese Woche richtig strukturiert zu trainieren“ – und plötzlich ist schon wieder Sonntag. Im Hundesport ist Struktur Gold wert, gerade wenn man motiviert, aber im Alltag eingebunden ist. Ein guter Wochenplan bringt nicht nur Überblick, sondern sorgt dafür, dass du deine Trainingsziele Schritt für Schritt erreichst – ohne Stress, aber mit System.

Ein strukturierter Wochenplan…

  • sorgt für Abwechslung und Ausgewogenheit

  • hilft dir, Trainingseinheiten gezielt vorzubereiten

  • verhindert Übertraining oder ständige Wiederholung der gleichen Übungen

  • erleichtert die Reflexion im Trainingstagebuch

  • macht Fortschritt sichtbar und messbar

Egal ob du Agility, Obedience, Hoopers oder eine andere Disziplin trainierst: Mit einem Wochenplan kannst du besser auf deinen Hund eingehen und dein Training zielgerichtet aufbauen.

Die Bausteine eines guten Wochenplans

Wer im Hundesport Fortschritte machen will – egal ob im Dogdance, Obedience oder Rally Obedience – kommt an einem strukturierten Wochenplan nicht vorbei. Er verbindet deine Trainingsziele mit deinem Alltag, macht Entwicklungen nachvollziehbar und schützt vor Über- oder Unterforderung. Kurz: Der Wochenplan ist dein wichtigstes Werkzeug – neben Leckerlis, Spielis und Clicker.

Ein effektiver Trainingsplan besteht aus mehreren Elementen, die sich Woche für Woche kombinieren lassen:

1. Kernziele der Woche

Was steht im Fokus? Beispiel:

  • Gerätearbeit und Zonen

  • Frustrationstoleranz

  • Rückruf unter Ablenkung

  • Handling oder Startposition

Wichtig ist wie immer: Es geht um euch als Team – also steck dir deine kleinen Wochenziele so, dass es für euch passt, ohne auf andere in der Trainingsgruppe zu achten.

2. Trainingseinheiten (2–5 pro Woche)

Plane deine Sessions realistisch – Qualität vor Quantität. Kurze, konzentrierte Einheiten von 10 bis 20 Minuten sind oft effektiver als lange. Auch so ein Vorteil von deiner Trainingsplanung – du verzettelst dich nicht mehr und stellst fest „Oh, schon eine Stunde rum“ und der Hund ist eh nicht mehr aufnahmefähig.

Verteile deine Einheiten also auch so, dass dein Hund genug Pausen und Abwechslung hat – sowohl körperlich als auch mental.

3. Alltagstraining

Nicht jedes Ziel braucht den Hundeplatz! Nutze Spaziergänge und Alltagssituationen gezielt für:

  • Impulskontrolle

  • Grundsignale

  • Aufmerksamkeit unter Ablenkung

  • Körperbewusstsein & Koordination

Das hier sind nur Biespiele. Im Alltag ergeben sich noch viel mehr Möglichkeiten, kleine Bausteine zu trainieren, ohne immer das „Ganze“ zu sehen. 

4. Ruhetage

Wichtig und oft unterschätzt. Hunde lernen nicht nur im Training – sie verarbeiten Inhalte in den Pausen.

🧠 Trainingspause = Lernzeit

Wusstest du, dass Hunde nach dem Training nicht nur müde sind – sondern lernen?

In den Ruhephasen nach dem Training:

✔️ verarbeitet das Gehirn neue Eindrücke
✔️ festigt sich das Gelernte im Langzeitgedächtnis
✔️ sinkt das Stresslevel deutlich
✔️ regenerieren sich Muskeln, Sehnen und Gelenke

Mindestens ein kompletter Ruhetag pro Woche hilft deinem Hund, körperlich & mental in Balance zu bleiben – für ein effektiveres, gesünderes Training. 

Beispiel für einen Wochenplan

Hier ein realistischer Plan für eine sportlich geführte Hündin (z. B. im Agility-Bereich):

Tag Inhalt Ziel
Montag Pause / Spaziergang aktive Erholung
Dienstag Geräte-Zonen-Training saubere Kontaktzonen
Mittwoch Alltagstraining: Impulskontrolle & Rückruf Selbstbeherrschung
Donnerstag Hoopers-Kombi mit Distanzsignalen Aufbau Körpersprache
Freitag Pause oder lockere Nasenarbeit Ausgleich & Ruhe
Samstag Parcoursabschnitt & Sequenzarbeit Stressresistenz, Timing
Sonntag Wiederholung, Festigung, Videoreview Reflektion & Anpassung

📌 Hinweis: Jeder Hund ist anders. Passe Intensität und Inhalte an Alter, Gesundheit und Persönlichkeit an.

Dokumentation im Trainingstagebuch

Dein Wochenplan wird erst richtig wirksam, wenn du regelmäßig dokumentierst und reflektierst, z. B. mit einem Trainingstagebuch.
Dort kannst du eintragen:

  • Wochenschwerpunkt

  • Trainingsinhalte pro Tag

  • Beobachtungen zum Verhalten deines Hundes

  • Anpassungen / Erkenntnisse

  • Fortschritte & offene Fragen

👉 ➡️ Hier findest du unser Trainingstagebuch, das dich perfekt bei der Wochenplanung unterstützt.

Tipps für die Planung im Alltag

1. Qualität vor Quantität:
Drei gut durchdachte, fokussierte Einheiten bringen oft mehr als sieben hektische oder halbherzige. Plane lieber weniger, aber dafür sinnvoll – mit klaren Inhalten und erkennbaren Zielen.

2. Nutze einfache Planhilfen:
Ob Trainingsvorlage, Whiteboard oder Tagebuch: Eine übersichtliche Wochenstruktur hilft dir, den roten Faden im Blick zu behalten und nicht planlos draufloszutrainieren.

3. Sei flexibel:
Auch mit Plan darfst (und solltest) du spontan bleiben. Jeder Tag bringt neue Faktoren – Wetter, Energielevel, Stimmung. Passe dein Training an, statt stur daran festzuhalten.

4. Pausen sind Teil des Plans:
Plane bewusst trainingsfreie Zeiten ein – körperlich wie mental. Dein Hund braucht diese Erholung, um Gelerntes zu verarbeiten und dauerhaft motiviert zu bleiben.

5. Nimm dir Zeit für Rückblick & Ausblick:
Nutze z. B. den Sonntagabend für eine kurze Reflexion der Woche. Was lief gut? Wo hakte es? So kannst du gezielt optimieren und dein Training stetig weiterentwickeln.

🎯 Training darf anstrengend sein – aber nie überfordern. Ein guter Plan schafft Balance zwischen Zielorientierung und Hundegesundheit.

🐾 Fazit: Mit einem Wochenplan erreichst du mehr – und trainierst entspannter

Ein Wochenplan bringt Struktur, Fokus und Übersicht in deinen Trainingsalltag. Er hilft dir dabei, Ziele konsequent zu verfolgen, Fortschritte zu erkennen und deinem Hund genau das zu bieten, was er braucht: abwechslungsreiches, motivierendes und durchdachtes Training.

🔜 Vorschau: Teil 4 der Serie

Im nächsten Beitrag schauen wir uns an, wie du Pausen sinnvoll in dein Training integrierst – und warum Regeneration ein unterschätzter Erfolgsfaktor im Hundesport ist.

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